Heute war ich einer der ersten beim Frühgebet. Die Nacht war ziemlich erholsam. Ich nehme mir am morgen wieder Zeit zum vorbereiten. Glorious bietet mir am morgen zum Frühstück Porridge an. Mir ist es peinlich, dass ich jeweils etwas Separates kriege und so sage ich ihr, dass ich dasselbe wie die anderen essen möchte. Etwas später erhielt ich dann ein Fladenbrot, dass mit Spaghetti, Fleisch, Fisch und viel Mayonaise gefüllt war. Ich suchte mir dann einen afrikanischen Bruder, der mir gerne beim Frühstück half…
Heute ist der dritte Tag des Trainings in Makeni. Es kommen immer wieder neue Leute dazu. Gleichzeitig entwickelt sich auch unser Veranstaltungsraum. Während der Morgensession entstehen die Wände. Ich fühle mich nun ziemlich eingeschlossen, dafür ist die Ablenkung auch einiges geringer.
Usman und Glorious haben dieses Gebäude im Garten hinter ihrem Haus errichtet. Die Idee dabei ist, am Abend und am Wochenende die Fussballspiele aus England, Spanien und Italien zu übertragen. Hier hat niemand einen Fernseher oder einen Internetanschluss. Also treffen sich die Fans zum Public Viewing und der Veranstalter verlangt einen kleinen Betrag als Eintritt. Gleichzeitig werden sie Getränke und Essen verkaufen und sich so ein Einkommen sichern. Am Sonntag werden sie sich hier auch zum Gottesdienst treffen und so entsteht hier die zweite Vineyard in Sierra Leone. Und irgendwie gefällt mir diese Kombination zwischen Kirche und Fussball.
Beim Leitertraining fahren wir mit den Themen der Vortage weiter. Wir sprechen darüber, wie man eine persönliche Beziehung mit Gott entwickeln und leben können. Wir vertiefen das Thema „Kultur des Evangeliums“ – was bedeutet das Evangelium und was heisst das für unser alltägliches Leben? Und schliesslich sprechen wir über die Werte der Vineyard. Wir sehen dabei erneut, dass der Vineyard-Ansatz, Kirche und Gemeinschaft zu leben, anders ist als das, was wir bis jetzt hier als Kirche kennen. Dabei sind wir nicht besser, sondern einfach anders. Und daher ist es wichtig, dass neue Vineyards entstehen. Die Grösse der Kirche wird dabei nicht von der Anzahl Leute bestimmt, die dabei sind, sondern am positiven Einfluss auf die Gesellschaft. Wir sollen uns immer wieder die Frage stellen: Bereichern wir unser Umfeld? Verbessern wir durch die Aktivitäten unserer Gemeinschaft das Leben der Menschen um uns herum!
Ich bin froh um den Tag Pause morgen. Werde wohl noch im Gottesdienst predigen, aber am Nachmittag ist Pause. Das habe ich auch nötig nach fünf Tagen Non-Stop-Programm. Ach ja, das Internet heute Abend ist noch langsamer als vor zwei Tagen. Dachte kaum, dass das überhaupt möglich ist… Daher heute mal keine Fotos, das hätte meinen Aufenthalt im Restaurant mit Internet (wohl das einzige hier) noch einmal um eine Stunde verlängert….
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