Jede Gruppe ab vier Personen braucht in irgend einer Form Führung, wenn sie sich gemeinsam entwickeln und bewegen will. Sonst fällt sie entweder auseinader, zerkracht sich oder bleibt stehen. Die Führung muss dabei nicht einmal definiert sein. In vielen Fällen geschieht Führung informell, indem sich die anderen einfach an einer Person ausrichten, die vielleicht etwas mehr weiss, etwas besser scheint, etwas mehr Erfahrung hat, etwas lauter ist, oder einfach nur so tut. Führung erleben wir jedoch überall und ständig – und es hilft.
Bei einer Gruppe von 250 Personen sieht Führung anders aus. Sie muss, schon nur der Klarheit wegen, in einem Mindestmass definiert sein: was bedeutet Führung, welche Aufgaben und Kompetenz hat die Führung, und wer übt die Führung aus. Nun, genau diesen Fragen haben wir uns als Vineyard Aarau gestellt. Und dabei kam noch eine sehr wichtige Prämisse dazu: Die Führung soll nicht nur das Programm und demnach die Organisation sicher stellen, sondern in erster Linie auf das gemeinsame Leben ausgerichtet sein.
Ich denke, wir haben das ganz gut hingekriegt. Die Führung der Gemeinschaft wird neu von drei verschiedenen Leitungskreisen ausgeübt: der erste Kreis setzt sich aus den Leitern der einzelnen Dienstbereichen zusammen und kümmert sich vorwiegend um die Programme und schauen, dass alles gut läuft. Der zweite Kreis kümmert sich um die Projekte, die gesellschaftsrelevant arbeiten oder Gemeinschaften in der Region ermöglichen. Der dritte Leitungskreis schlussendlich ist nicht in erster Linie operativ tätigt, sondern gibt dem ganzen den Boden, verleiht neuen Ideen Flügeln und begleitet die Menschen, die in einer Form in der Führung stehen. Sie begleiten, coachen und unterstützen. Sie korrigieren und vernetzen.
Doch im Moment ist alles noch theoretisch und auf Papier sieht alles schön aus. Die nächsten sechs bis neun Monate werden zeigen, ob wir das ganze hinkriegen. Die drei Leitungskreise müssen sich finden, zusammen spielen und in ihre Verantwortung hinein wachsen. Ich freue mich auf den Prozess und die neuen Herausforderungen.
27. September 2011 um 19:07 Uhr
Hört sich mal wieder spannend an. Bei uns tut sich auch enorm viel.
27. September 2011 um 23:34 Uhr
Cool. Schreib mir doch bei Gelegenheit mal in einer Mail oder so, wie es euch geht. Interessiert mich sehr.