Seit zwei Jahren darf ich bei der Arbeitsgruppe kulturübergreifende Arbeit der Vineyard DACH dabei sein. Früher hat man der ganzen Geschichte einfach Mission gesagt. Heute ist man da schon etwas differenzierter. Die Fragen dabei sind aber nicht gross anders: Wie können wir Menschen aus einer anderen Kultur darin begleiten, Jesus kennen zu lernen, mit Jesus zu leben und sich für andere Menschen einzusetzen. Neu sind dabei zwei Dinge: Diese Arbeit fängt bereits vor unserer Haustüre an, denn viele uns fremde Kulturen sind bereits hier – und – es geht in erster Linie um Begleitung in der eigenen Entwicklung und nicht um Vermittlung des eigenen. Was das genau heisst oder noch besser, wie so etwas gehen könnte, das versuchen wir in dieser Arbeitsgruppe kulturübergreifende Arbeit zu entwickeln. Wir, das sind ein paar Vineyard-Cracks aus Deutschland, der Schweiz und Spanien, treffen uns drei bis vier mal pro Jahr, manchmal über das Internet mittels Webmeeting oder, so wie diesen Mittwoch in Barcelona, zu einem eineinhalbtägigen Meeting.
Cool ist, dass wir als Vineyard Aarau in all diesen Fragen mitten drin sind – sei das nun mit Eve Urech in Rumänien, mit Kemmlers in Rumänien, mit Wartenweilers in Manila, oder mit Patrick und Glorious in West Afrika. Das sind nun alles Beispiele der kulturübergreifenden Arbeit im Ausland. Leider waren wir mit der kulturüberfreifenden Arbeit vor Ort nicht sonderlich dran – bis jetzt. Letzte Woche hat sich nämlich Tedros bei mir gemeldet. Tedros leitet eine kleine Gemeinschaft aus Eriträern, die sich bis jetzt in einer Privatwohnung in Suhr getroffen haben. Er hat bei uns angefragt, ob sie als Kirche unsere Räume mitbenützen dürften. Nach einem persönlichen Treffen und dem Austausch in der Gemeindeleitung spürten wir, dass wir diesen gemeinsamen Weg einschlagen sollten. Tedros ist nämlich nicht nur an unseren Räumen, sondern auch an einem partnerschaftlichen Zusammengehen interessiert. Sie wollen mit uns zusammen Menschen für Jesus begeistern, Reich Gottes sichtbar machen und punktuell auch gemeinsam Gott feiern. Partnerschaftlich meint aber, dass sie eine eigenständige Gemeinde sind und bleiben und wir als Geschwister dieselben Räume und auch ein gemeinsames Ziel verfolgen dürfen. Was genau sich daraus entwickeln wird, weiss ich noch nicht. Ich freue mich aber, dass wir in diesem Bereich Menschen unterstützen dürfen. Falls du also mal in einer Freitagnacht Licht in den Vinkids-Räumen siehst, dann findet die Eriträer-Gebetsnacht statt (und die Chancen stehen gut, dass sie dort auch ab und zu für dich beten). Oder wenn an einem Samstagnachmittag sehr freundliche, dunkelhäutige Menschen ein und ausgehen, dann trifft sich die Eriträer-Kirche zum Fastengebet. Und falls du mal an einem ihrer Gottesdienste teilnehmen möchtest: jeden Sonntagnachmittag ab 14 Uhr bist du herzlich willkommen und wirst dann Übersetzung auf Englisch auch das eine oder andere mitbekommen.
Tedros und Co: Wir freuen uns über euch, als Geschwister und Partner gemeinsam unterwegs zu sein und wünschen euch zum Start in unseren Räumen Gottes Segen!
30. September 2010 um 21:21 Uhr
Hallo Boris&Co.
Ich wohne im Binzenhof auch mit Eritreanern zusammen und war auch schon an ihren Gottesdiensten, in Zürich oder auch in Aarau. Die Eritreaner haben eine sehr fröhlich, feierliche Gottesdiênstkultur. Gerade von ihren regelmässigen Gebetsnächten und von ihrer Gastfreundlichkeit können wir uns eine fette Scheibe abschneiden. Ja, wir sind bei ihren Gottesdiensten willkommen, aber sind sie es auch bei unseren? Nun, ich denke schon, nur eigentlich sollten sie ja deutsch lernen… Viele der hier lebenden Eritreaner verstehen relativ gut hochdeutsch, einzelne verstehen und sprechen auch bereits schweizerdeutsch… Wird die Predigtsprache neu hochdeutsch? Ich würde das, als unseren Beitrag, durchaus begrüssen.
Singsalabim wäre auch eine gute Gelegenheit um den Müttern zu helfen, damit sie ebenfalls etwas deutsch lernen…
Im Kontakt mit den Behörden, etc. können sie ebenfalls Hilfe gebrauchen, und wenn es nur ist, ihnen den Inhalt eines Briefes in einfachen Worten erklären
Es gibt so viele neue Möglichkeiten, das Reich Gottes sichtbar zu machen, ich finde das spitze.
Gottes Segen
Stefan