Ich liebe Donald Miller. Die meisten Bücher, die ich lese, reizen mich bis in die Mitte, der Rest ist im besten Fall Pflichtlektüre, im schlechtesten Martyrium. Doch zeugen einige Lesezeichen, die mitten in Büchern im Gestell stecken, von meiner geringen Leidensbereitschaft. Donald Millers Bücher sind anders. Ab der Mitte befällt mich leichte Schwermut – bis zu wahrer Trauer, die mich durchs letzte Kapitel begleitet. Übrig bleibt ein Schade und die Freude auf sein nächstes Werk. Seine reflektive Schreibweise regen zum Denken an. Manchmal stelle ich mir vor, wie es wohl sein wird, mit Don Wein zu trinken und Pfeife zu rauchen. Nur zu gern würde ich meinen Lieblingsautor einmal persönlich kennen lernen.
A Million Miles in a Thousand Years stellt die einfache Frage, ob wir ein Leben leben, dessen Geschichte es wert ist, erzählt zu werden. Jede Geschichte handelt von einem Protagonisten, der ein Ziel hat und Hindernisse überwinden muss, um dieses Ziel zu erreichen. Bieten meine Ziele genug Stoff für eine spannende Geschichte, für nennenswerte Erlebnisse? Und sind meine Ziele genug wichtig, die Hindernisse dafür anzugehen? Jeder möchte eine spannende Geschichte leben, doch bin ich auch bereit, das nötige Risiko dazu einzugehen? Oder verleitet mich mein Drang nach Sicherheit und Beständigkeit zur Mittelmässigkeit und Durchschnittlichkeit? Meine Geschichte muss nicht erzählt werden, aber sie soll diese Welt besser machen und Gott Freude bereiten.
A Million Miles in a Thousand Years ist einiges mehr als gute Ferienlektüre. Sie ist eine gefährliche Anleitung zur Reflexion des eigenen Lebens.
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